Quelle: laufende Sammlung.

Natur?


 

Worte von:

 


 So darf man auch nicht vor dem Letzten, Höchsten stehn, was sich daran schildern lässt, ohne ihm ein sehr heiliges Recht zuzugestehn: sich niederzuneigen bis immer wieder zum Anfänglichsten noch zurück, – und um so tiefer nur, je höher es selber stieg. Als gliche es dem indischen Feigenbaum darin, der Erde Wunderbaum, dessen Astwerk seine hängenden Zweige zu Luftwurzeln umbildet, damit er, stets von neuem in ihnen den Boden berührend, lebende Tempel auf Tempel aufeinanderzugliedern vermag, an denen jede einzelne Abzweigung wieder das nächsthöhere Astwerk säulenartig stützen muss, während über allem die Krone des Mutterstammes, des Stammes aus Einer Wurzel, im Sonnenlicht rauscht.

Lou Andreas-Salomé, Die Erotik, 1910


 Kaum war ich eingeschlummert, siehe, so erhob sich eine göttliche Gestalt mitten aus dem Meere! Erst zeigte sich ihr selbst den Göttern ehrwürdiges Antlitz, darauf entstieg nach und nach ihr ganzer Körper den Wellen.

Das herrliche Gebild schien vor mir stillezustehen.

Ich will versuchen, Euch diese wunderbare Erscheinung zu schildern, wenn anders die Armut menschlicher Sprache zu der Beschreibung hinreicht oder die mir erschienene Gottheit mir Fülle der Beredsamkeit will angedeihen lassen.

Reiche, ungezwungene Locken spielten sanft in angenehmer Verwirrung um den Nacken der Göttin; ihren hohen Scheitel schmückte ein vielförmiger Kranz mit mancherlei Blumen. Über der Mitte der Stirn glänzte mit blassem Scheine eine flache Rundung nach Art eines Spiegels oder vielmehr der Scheibe des Mondes, darumher auf beiden Seiten sich gewundene Schlangen gleich Furchen zogen, und darüber hin, wie bei der Ceres, Kornähren gelegt waren.

Ihr Kleid war feiner Kattun, der bald weiß, bald gelb, bald rosenrot wechselte. Es umhüllte sie ein Mantel von blendender Schwärze, der unter dem rechten Arm hindurch über die linke Schulter geschlagen war. Der Zipfel wie der Schild eines Kriegers über den Rücken zurückgeworfen, fiel in mannigfachen Falten hinab, und die Fransen des Saumes flatterten zierlich im Winde. Sowohl auf der Verbrämung als auf dem Mantel selbst flimmerten zerstreute Sterne, in deren Mitte der Vollmond in seiner ganzen Pracht glänzte, und eine schwere Kette allerlei künstlich zusammengeordneter Blumen und Früchte irrte allenthalben verloren darüber hin.

In ihren Händen führte die Göttin weit voneinander verschiedene Dinge; denn in der Rechten hielt sie eine goldene Klapper, durch deren schmales Blech, das sich wie ein Gürtel zusammenbog, einige Stäbe gezogen waren, die beim dreimaligen Schütteln des Armes einen hellen Klang gaben. Von der Linken aber hing ihr ein goldenes Trinkgeschirr herab, über dessen Handhabe an der Seite, wo sie sichtbar war, eine Schlange sich emporreckte mit hocherhobenem Haupte und geschwollenem Nacken.

Ihre ambrosiaduftenden Füße bedeckten Schuhe aus Blättern der Siegespalme geflochten.

Also geschmückt und des seligen Arabiens Wohlgeruch um sich her verbreitend, würdigte die hohe Göttin mich folgender Anrede:

"Schau! Dein Gebet hat mich gerührt. Ich, Allmutter Natur, Beherrscherin der Elemente, erstgeborenes Kind der Zeit, Höchste der Gottheiten, Königin der Manen, Erste der Himmlischen; ich, die in mir allein die Gestalt aller Götter und Göttinnen vereine, mit einem Wink über des Himmels lichte Gewölbe, die heilsamen Lüfte des Meeres und der Unterwelt klägliche Schatten gebiete. Die alleinige Gottheit, welche unter so mancherlei Gestalt, so verschiedenen Bräuchen und vielerlei Namen der ganze Erdkreis verehrt – denn mich nennen die Erstgeborenen aller Menschen, die Phrygier, pessinuntische Göttermutter – ich heiße den Atheniensern, Kindern ihres eigenen Landes, kekropische Minerva; den eiländischen Kypriern paphische Venus; den pfeilführenden Kretern dictynnische Diana: den dreizüngigen Siziliern stygische Proserpina; den Eleusinern Altgöttin Ceres. Andere nennen mich Juno, andere Bellona, andere Hekate, Rhamnusia andere. Sie aber, welche die aufgehende Sonne mit ihren ersten Strahlen beleuchtet, die Äthiopier, auch die Arier und die Besitzer der [287] ältesten Weisheit, die Ägypter, mit den angemessensten eigensten Gebräuchen mich verehrend, geben meinen wahren Namen mir: Königin Isis. – Ich erscheine Dir aus Erbarmen über Dein Unglück; ich komme zu Dir in Huld und Gnaden. Hemme denn den Lauf Deiner Tränen! Stelle ein Dein Trauern, Dein Klagen! Der Tag Deines Heils ist da, kraft meiner Allmacht; öffne nur Deine betrübte Seele meinem göttlichen Gebote!"

Apuleius (125-170), Der Goldene Esel


 Our foot is stuck on the accelerator and we are heading towards an abyss.

Ban Ki-moon, 2009


 Luego de 500 años de silenciamiento, los amazónicos reciben el respaldo de los pueblos del Perú y del mundo. Puede ser que el mayor logro de estas jornadas sea el visibilizar esas nacionalidades, tejiendo lazos entre los diversos sectores del país, tan divididos por quienes nos dominan. Al defender la Amazonia están defendiendo la vida de toda la humanidad; y al no ceder ante los engaños del gobierno, están reescribiendo la historia, recuperando para todos el sentido de la palabra dignidad.

(Nach 500 Jahren der Knebelung, erhalten die Menschen des Amazonas Rückhalt von den Völkern Perus und der Welt. Vielleicht ist die wichtigste Errungenschaft dieser Kampagne das Sichtbarmachen dieser Völker, das Weben von Verbindungsfäden zwischen den verschiedenen Sektoren des Landes, welche durch jene, die uns beherrschen, geteilt wurden. Indem sie den Amazonas verteidigen, verteidigen sie das Leben der ganzen Menschheit; und indem sie sich gegen den Betrug der Regierung verwahren, schreiben sie gerade die Geschichte neu, gewinnen sie für alle den Sinn des Wortes "Würde" zurück.)

Hugo Blanco, 2009


 Diese Lebensweise kann aufgrund ihres ungeheuren Ressourcenverbrauchs und der in ihrem Gefolge zu verzeichnenden globalen Zerstörung nur temporär sein. In Erkenntnis dieser Problematik gehen die Bemühungen einer wachsenden Anzahl von Menschen dahin, den Verbrauch auf ein „vernünftiges“ Maß zurückzuschrauben. Das für die Zukunft der Menschheit entscheidende Problem, das in den reichen westlichen Gesellschaften gelöst werden muss, liegt darin, eine neue verallgemeinerungsfähige Lebensweise zu entwickeln, die sich rigoros von dem destruktiven Konsumismus verabschiedet und die Bevölkerung mehrheitlich in ihren Bann zu ziehen vermag. Diese Lebensweise wird nur auf der Grundlage einer motivierenden Einsicht der Vielen in die globalen Zusammenhänge möglich werden.

Burkhard Bierhoff, Vom Konsumismus zur „Freiwilligen Einfachheit“, 2005


 Es ist für jeden Einzelnen rational, wenn er aus Sicht der Gemeinschaft irrational handelt. Zumindest dann, wenn es kein klares Regelwerk gibt. Das gilt nicht nur bei der Fischerei, auf Kuhweiden in den Bergen und beim Wasserverbrauch. Auch bei der Suche nach wirksamen Mechanismen gegen den Klimawandel ist das Phänomen zu beobachten.

Sven Böll, 2009


 [...] our present environmental difficulties are not solvable problems, but are inseparable from our current way of living. When confronted with problems that are insoluble, however, the most useful response is not to await disaster in the hope that the difficulties will magically disappear. It is to do whatever can be done, knowing that it will not amount to much. Stoical acceptance of this kind is practically unthinkable at present - an age when emotional self-expression is valued more than anything else. Still, stoicism will be needed if civilised life is to survive an environmental crisis that cannot now be avoided. Walking on lava requires a cool head, not one filled with fiery dreams.

John Gray, Walking on lava: apocalypse and uncivilization, 2009


 As he prepared to leave (that would be by plane from some exotic island/jungle setting), he felt that he wanted to go into the jungle to find some sort of meaningful personal totem to bring back home. As he entered the jungle he noticed two women standing, doing nothing, in a field/meadow at the edge of the jungle. I don't remember what sort of memento he found in the jungle, but when he emerged the two women were still standing there. So puzzled, he asked them what were they doing? "We're feeling the wind", they said.

gandydancer, 2009


 Zuallererst wahrlich entstand das Chaos, aber dann die breitbrüstige Gaia.

Hesiod, vor 700 v. u. Z.


 Die Nasa plant mit dem Jahr 2020 [für die nächste Mondlandung]. Aber das ist gar nicht so wichtig. Die Zeiten des Weltraumrennens sind vorbei, wir haben alle Zeit der Welt. Das heißt natürlich nicht, dass wir die Sache aufschieben sollten, denn dafür gibt es zu viel zu gewinnen. Aber wenn die Menschen in hundert Jahren zurückblicken, werden sie sich nicht an ein Datum erinnern, sondern daran, dass sich viele Nationen auf der Erde zusammengeschlossen haben, um dieses Projekt gemeinsam zu gestalten. Und daran, dass es nicht mehr darum geht, wer seine Flagge irgendwo hinpflanzt, sondern dass wir als Menschen zusammen für ein Ziel gearbeitet haben.

Alexander Gerst, 2009


 In gleicher Weise glaubten die jungen Leute, die sich während der traditionellen Feste Chinas zu Wettspielen versammelten, einem Auftrag der Natur zu gehorchen und mit ihr zusammenzuarbeiten: Ihren Tänzen und Liedern entsprachen die Rufe der Vögel, die einen Gefährten suchten, und die Flüge der Insekten, die sich summend verfolgten: "Die Wiesenheuschrecke zirpt, -- Die Bergheuschrecke springt! -- Solange ich meinen Herrn nicht gesehen habe, -- Wie schlägt da mein unruhiges Herz! -- Doch sobald ich ihn sehe, -- Sobald ich mit ihm vereint bin, -- Dann wird mein Herz ruhig sein!"

Marcel Granet, Die chinesische Zivilisation, 1929


 The privatization of water for example, assumes that water is a discreet substance. It isn't. Water is in constant motion and water is connected to everything living and non. Those who want to privatize water only want water at a certain stage, when its clean and in large quantities. Do they still own the water when they have turned it into wastewater? Do they own it when it evaporates? Do they own it when it floats above the earth in the clouds? Do they own it when it rains, snows, hails? Do they own it when it becomes stormwater runoff or a flood? Do they own it when it is consumed by plants and animals? Do they own when it is being cleaned in the soils and forests? Do they own it when collects in streams and rivers? Do they own it when it returns to the oceans? Are these companies going to take responsibility for the same water in these different stages? I don't think so. The water we have today the same water we had 1,000, 10,000, a million years ago. Those transnational corporations who own or wish to own water, only want to own it during one brief ephemeral period of its ageless and continuous journey.

It is hard to think of a substance that is more part of the commons than water. It is only because we have bought into the logic of capitalism - that decrees that everything can become a commodity, and therefore can be privately owned - that we have allowed ourselves to participate this tragic, violent absurdity.

Tom Larsen, 2009


 Übersehen wird das entscheidende Problem, dass die menschliche Gesellschaft nicht in erster Linie mit elektrischem Strom betrieben wird, sondern allein auf der Grundlage von durch Pflanzen organisch aufbereitetem Kohlenstoff lebt.

Und wie jegliches System können Menschen nach den Gesetzen der Thermodynamik die Ordnung ihres Körpers bzw. ihrer Gesellschaften nur dadurch aufrechterhalten, dass sie stetig Energie zuführen und dadurch die Unordnung (Entropie) in anderen Systemen wie etwa Pflanzen oder Ökosystemen erhöhen. Die entsprechende von Menschen hervorgerufene Unordnung war in lokalen Ökosystemen ein überschaubares Problem. Im Rahmen der Globalisierung wurden allerdings neuartige globale Systemrisiken entfesselt, welche von Individuen praktisch nicht mehr verstanden und von nationalen oder regionalen Gesellschaften nicht mehr beherrscht werden können.

[...]

Das globalisierte Anthroposystem hat in vielerlei Hinsicht die Wendepunkte der Effizienz längst überschritten. Die entstehende Unordnung im globalen Ökosystem steht in keinem Verhältnis zur mit immer höherem Energieaufwand geschaffenen Ordnung im Anthroposystem.

Wir brauchen ein neues, angemessen komplexes Verständnis der Nachhaltigkeit. Diese Nachhaltigkeit ist von dieser Welt und muss deshalb mit den offenkundig geltenden thermodynamischen und systemischen Prinzipien im Einklang stehen. Die Vision eines kohlenstofffreien, solarstrombetriebenen Wachstums ist eine Illusion, welche die Rechnung ohne die Thermodynamik macht. 

Pierre Ibisch und Lars Schmidt, Nicht die Armut, das Wachstum muss bekämpft werden, 2009


 But the larger reason we're ignoring climate change is that Al Gore was right: This truth is just too inconvenient. Responding to climate change with the vigor that the threat deserves would not, contrary to legend, be devastating for the economy as a whole. But it would shuffle the economic deck, hurting some powerful vested interests even as it created new economic opportunities. And the industries of the past have armies of lobbyists in place right now; the industries of the future don't.

Paul Krugman, Cassandras of climate, 2009


 The big question in the Anthropocene is: can we learn to manage our own global life-support system and avoid crossing dangerous thresholds? The answer so far, if progress in 14 years of UN climate change talks is a measure, is probably no.

Simon Lewis, 2009


 Viele Städter kennen den Wandel der Natur und den Sternenhimmel kaum. Und die Kinder? Züchten wir nicht Computer- Autisten und Techno-Hybriden, die der unverstandenen Natur alsbald den Rest geben müssten? Wir merken das ja auf Wandertagen. Einerseits schlummert in jedem Sechsjährigen noch ein Steinzeit-Jäger - fasziniert von Feuer, Wasser, Gatsch und Getier -, andererseits schiebt sich die Elektronik massiv zwischen Mensch und Naturerleben. Kinder werden immer ungeschickter, im Freiland hilflos. In Tests nennen Jugendliche sechs, acht Wildtierarten - jedoch 30 Automarken.

Bernd Lötsch, Interview Der Standard, 2009


 Geoengineering implies that we have an ailing planet that needs a cure. But our ignorance of the Earth system is great; we know little more than an early 19th-century physician knew about the body. Geoengineering is like trying to cure pneumonia by immersing the patient in a bath of icy water; the fever would be cured but not the disease.

James Lovelock, Drastic Climate Therapy Could Make Things Worse, 2009


 The negotiations are not really between the US and China, industry and environmentalists, or whatever. They are between human beings and physics and chemistry, and they are poor bargainers. They won't agree to suspend the laws of nature for a decade or so, so that humans can get back on their feet.

Bill McKibben, Global Warming: 350 or Bust, 2009


 Before, there was something deep in our culture that made us respect the environment. We didn't look at trees and see timber. We didn't look at elephants and see ivory. It was in our culture to let them be. That was wiped out.

Wangari Maathai, 2009

If the soil is denuded and the waters are polluted, the air is poisoned and the mineral riches are mined and sold beyond the continent, nothing will be left that we can call our own. Our real work is reclamation - bringing back what is essential so we can move forward. Planting trees, speaking our languages, telling our stories are all part of the same act of conservation. We need to protect our local foods, recall our mother tongues and rediscover our communal character.

Wangari Maathai, 2009


 Die Menschheit ist vom Herzen der Welt zur Logik des Verstandes übergegangen.

Drunvalo Melchizedek, Schlange des Lichts, 2008


 If we want to halt the degradation of our natural environment and prevent a repetition of the many collapses of natural-resource stocks experienced in the past, we should learn from the successes and failures of common-property regimes.

Nobel Committee, 2009


 Today we have reached the point where consumption and people's desire to consume has grown out of proportion. The reality is that our lifestyles are unsustainable.

Rajendra Pachauri, 2009


 The present world population growth is unique. Rates of increase are much higher than in earlier centuries, they are more widespread, and have a greater effect on economic life, social justice, and -- quite likely -- on public order and political stability. The significance of population growth is enhanced because it comes at a time when the absolute size and rate of increase of the global economy, need for agricultural land, demand for and consumption of resources including water, production of wastes and pollution have also escalated to historically unique levels. Factors that only a short time ago were considered separately now have interlocking relationships, inter-dependence in a literal sense. The changes are not only quantitatively greater than in the past but qualitatively different. The growing burden is not only on resources but on administrative and social institutions as well.

[...]

In industrial nations, population growth increases demand for industrial output. This over time tends to deplete national raw materials resources and calls increasingly on sources of marginal profitability and foreign supplies. To obtain raw materials, industrial nations seek to locate and develop external sources of supply. The potential for collisions of interest among the developing countries is obvious and has already begun. It is visible and vexing in claims for territorial waters and national sovereignty over mineral resources. It may become intense in rivalries over exploring and exploiting the resources of the ocean floor.

In developing countries, the burden of population factors, added to others, will weaken unstable governments, often only marginally effective in good times, and open the way for extremist regimes. Countries suffering under such burdens will be more susceptible to radicalization. Their vulnerability also might invite foreign intervention by stronger nations bent on acquiring political and economic advantage. The tensions within the Have-not nations are likely to intensify, and the conflicts between them and the Haves may escalate.
Past experience gives little assistance to predicting the course of these developments because the speed of today's population growth, migrations, and urbanization far exceeds anything the world has seen before. Moreover, the consequences of such population factors can no longer be evaded by moving to new hunting or grazing lands, by conquering new territory, by discovering or colonizing new continents, or by emigration in large numbers.
The world has ample warning that we all must make more rapid efforts at social and economic development to avoid or mitigate these gloomy prospects. We should be warned also that we all must move as rapidly as possible toward stabilizing national and world population growth.

National Security Study Memorandum 200 (NSSM 200), 1974


 I met interesting life-forms in environments deadly to humans, and saw the paths leading to various futures for our species and our planet.

Nema, 2004


 Dann nahm Eurynome die Gestalt einer Taube an, ließ sich auf den Wellen nieder und legte zu ihrer Zeit das Weltei. Auf ihr Geheiß wand sich Ophion siebenmal um dieses Ei, bis es ausgebrütet war und aufsprang. Aus ihm fielen alle Dinge, die da sind: Sonne, Mond, Planeten, Sterne, die Erde mit ihren Bergen und Flüssen, Bäumen, Krätuern und lebenden Wesen.

Pelasgischer Schöpfungsmythos, um 3500 v. u. Z.


 The last sacrifice

The rites performed the wizards strike the urn,
Pass round the sacred herbs and dance in turn.
With grace the lovely damsels dance and sing:
"Asters for autumn, orchids for the spring,
Through endless years this sacrifice we bring."

Qu Yuan 屈原(~ -278), Lieder von Chu übersetzt von Gladys Yang und Yang Xianyi


 A new science is emerging — a second Enlightenment — whose operating principles and assumptions are more compatible with network ways of thinking. While the old science is characterized by detachment, expropriation, dissection, and reduction, the new science is characterized by engagement, replenishment, integration, and holism. The old science views nature as objects, the new science views nature as relationships. The old science is committed to making nature productive, the new science to making nature sustainable. The old science seeks power over nature, the new science seeks partnership with nature. The old science puts a premium on autonomy from nature, the new science on rcparticipation with nature.

The new science takes us from a colonial vision of nature as an enemy to pillage and enslave, to a new vision of nature as a community to nurture. The right to exploit, harness, and own nature in the form of property is tempered by the obligation to steward nature and treat it with dignity and respect. The utility value of nature is slowly giving way to the intrinsic value of nature.

Jeremy Rifkin, The European Dream, 2004


 Quite often, if the mining company is a known and recognised one, the chances are that, even though the ore is still in the mountain, it will have already been traded on the futures market. So, while for the adivasis the mountain is still a living deity, the fountainhead of life and faith, the keystone of the ecological health of the region, for the corporation, it's just a cheap storage facility. Goods in storage have to be accessible. From the corporation's point of view, the bauxite will have to come out of the mountain. Such are the pressures and the exigencies of the free market.

Arundhati Roy, 2009


 Unser Budget-Ansatz hat leider gerade nichts mit einer Utopie zu tun, sondern mit der Anerkennung der physikalischen Voraussetzungen zur Bewahrung unserer Hochzivilisation. In erster Linie stellen wir einen Kompass zur Verfügung, der den Verhandlern anzeigt, ob sie sich überhaupt auf einem Kurs aus der Klimakrise befinden. Nicht utopisch, sondern außerordentlich realistisch ist in diesem Zusammenhang die Annahme, dass man Indien oder Afrika nicht sagen kann: Wartet gefälligst mit eurer Entwicklung noch einmal hundert Jahre; dann haben wir unser Emissionsproblem vielleicht im Griff.

Hans Joachim Schellnhuber, Die Industrieländer stecken tief in der CO²-Insolvenz, 2009


 Jeder dumme Junge kann einen Käfer zertreten. Aber alle Professoren der Welt können keinen herstellen.

Arthur Schopenhauer (1788-1860)


 An der UN-Klimakonferenz in Kopenhagen will man auf den Stand von 1990 zurück. Ich bitte Sie! Wir werden 2030 acht Milliarden Menschen auf dem Planeten haben. Noch verbraucht ein Chinese ein Zwanzigstel an Energie dessen, was ein Amerikaner verbraucht. Aber wie lange noch? In 30 Jahren werden wir also so tun, als hätten wir drei Planeten zur Verfügung. Ich frage mich angesichts dieser Tatsachen, wie diese Welt zusammengehalten werden kann. Die Verteilungskämpfe werden zunehmen, während die Ressourcen schwinden. Ich denke heute: Leider braucht die Menschheit Katastrophen, um sich zu verändern. Aber ich will helfen, die Voraussagen zu verbessern. Wer weiß, was kommt, kann etwas tun.

Didier Sornette, , 2009


 Grafisch dargestellt, zeigt die Entwicklung der weltweiten CO2-Emissionen während der vergangenen sechzig Jahre eine Linie, die von links unten nach rechts oben führt. Die Linie sieht aus wie die Umsatzkurve eines erfolgreichen Autoherstellers. Sie hat auch viel damit zu tun. In den vergangenen sechzig Jahren ist die Weltwirtschaft stärker gewachsen als vom Beginn der Zeitrechnung an bis zum Zweiten Weltkrieg.

[...]

Die kommenden Monate werden furchtbar für Unternehmen überall auf der Welt werden. Das Ökosystem der Erde aber wird sich ein klein wenig erholen. Die Wirtschaft wird schrumpfen, und die Natur wird wachsen. Das ist die gute Nachricht der Weltrezession.

Wolfgang Uchatius, Wir könnten auch anders, 2009


 Denn wir sind in Wirklichkeit so alt wie die Welt selbst und kennen uns (die Luft, die Nacht, den Stein, die Pflanze und das Tier und so fort) so gut wie lang... irgendwo tief unten -- und haben noch Ahnungen...

Max Weiler, 1975


 Many of the things which have moved us towards ecological disaster have been distortions of who and what we are and their overall effect has been to isolate us from the reality we're part of. Our response to this crisis needs to be, in the most basic sense, a reality check.

[...]

If I ask what's the point of my undertaking a modest amount of recycling my rubbish or scaling down my air travel, the answer is not that this will unquestionably save the world within six months, but in the first place it's a step towards liberation from a cycle of behaviour that is keeping me, indeed most of us, in a dangerous state - dangerous, that is, to our human dignity and self-respect.

Rowan Williams, 2009


 Unsere Projekte sind vielleicht ... winzige Blätter am Baum des Lebens – dem Logos geweiht –, der das sakrale Zentrum des Universums und die Quelle allen Lebens ist.

Susanne Wenger


Rudimentäre Übersicht der Hochkulturen