Joseph Maria von Radowitz (Briefe aus Ostasien)
Schanghai im Rücken mit seinem Jammer und Schmutz, in dem ich seit mehr als einem halben Jahr mein Dasein gefristet - diese Empfindung ist wie ein Aufschrei der Freiheit und Lebenslust nach böser Kerkerzeit! Hier wollte ich Euch jetzt bei mir sehen -- Euch das göttliche Meer zeigen, wie klar und groß es um unser Schiff braust, den blauen, wolkenlosen Himmel und am Horizont die lang hingezogenen Umrisse des Festlandes!
Unsere Fahrt ist eine der schönsten und schnellsten gewesen, die ich je gemacht habe. Köstliches Wetter -- frischer Nordwind, der die See mächtig bewegt, ein bequemes Schiff, mit vorzüglicher nicht-englischer Verpflegung, wenig Menschen (ebenfalls nicht-englischer Rasse): das sind die neuen dankenswerten Dinge, die uns begleiten und uns so frühlingssonntagnachmittaglich stimmen.
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