Islam, Juden- und Christentum

Misshandlung des Steyler Missionspaters Fuchs um 1890Meyers Konversations-Lexikon, 1875

Der Islam zählt in dem westlichen Landesteilen etwa 3—4 Mill. Anhänger, nicht 30-40 Mill., wie fälschlich meist angegeben wird (vgl. Palladius, in den Arbeiten der Mitglieder der russischen geistlichen Mission zu Peking, Bd. 4), und eine noch nicht näher zu bestimmende Zahl in Jünnan.

Von Juden findet sich eine kleine Gemeinde zu Kaifungfu in Honan.

Das Christentum endlich, das bereits um 636 durch nestorianische Schriften, 1294 durch Franziskaner, später (seit 1556) besonders durch die Jesuiten in China verbreitet wurde, zählt trotz aller Verfolgungen, die 1722 begannen, zwischen 1746-73 besonders heftig waren und als Insulten wie Verweigerung der Genugtuung für Unbilden noch jetzt nicht selten sind, nach Grundemanns »Missionsatlas« 325,000 eingeborene Katholiken, 189 chinesische Priester, 158 katholische Missionäre. In den letzten Dezennien haben auch die protestantischen Konfessionen eine lebhafte Missionstätigkeit in China entfaltet; Grundemann verzeichnet 28 Missionstationen, in welchen Missionäre aus 27 verschiedenen Missions-Gesellschaften tätig sind.