Meyers Konversations-Lexikon, 1875
Die mineralischen Schätze Chinas sind sehr bedeutend; besonders an den unentbehrlichen Mineralien hat es enorme Vorräte. Die Gruben von edeln Metallen scheinen nicht ergiebig; Gold besonders und Silber bilden einen beträchtlichen Importartikel aus Sibirien und vom Meer her. Salz wird aus dem Seewasser, an den Küsten und aus
Soolquellen, Steinsalz im W., besonders in Ssetschuan und Jünnan, gewonnen; die Salzgewinnung aus Seewasser ist bedeutend. das Salz ist Kaiserliches Monopol, von 600 Gramm wird durchschnittlich eine Abgabe von 21/2 Reichspfennigen erhoben.
Steinkohlen wurden hauptsächlich im nördlichen China, aber auch in Hunan, Kiangsfi, Kuangtung aufgefunden. Von ungewöhnlicher Mächtigkeit sind die Lager in Schansi; ihr Abbau ist sehr leicht, und die ganze Erde könnte von hier aus auf tausende von Jahren mit Kohlen versehen werden (v. Richthofen). Jeder, dem es beliebt, darf ein Kohlenlager abbauen; der Preis wird aber durch eine Reihe von Zwischenhändlern so hoch hinauf getrieben, dass in den Seestädten englische Kohle billiger kommt als einheimische, und Schiffe laden vorteilhaft Kohle aus Europa; neuerdings macht japanesische Kohle Konkurrenz. Der Regierung fehlt noch jegliche Einsicht in den Wert dieses Materials. Der Gebrauch der Kohle lässt sich schon im 3. Jahrhundert v. Chr. nachweisen; gegenwärtig werden sie in der Haushaltung als Brennmaterial vorwiegend im N., ungern in den weiter südlich gelegenen Provinzen gebraucht.
Eisen ist sehr verbreitet, die mächtigsten Lager kommen zusammen mit Steinkohle vor; eine große Menge Menschen findet in den Eisenwerken von Schansi Beschäftigung, aber die bergmännische Bearbeitung der Felder wie die Verarbeitung des Erzes ist noch eine höchst primitive.
Reiche Lager von Kupfer, Ouecksilber, Zinn sind nicht selten.
Die Detailerforschung des Landes wird uns noch mit zahlreichen Fundorten der
wichtigsten Mineralien bekannt machen. ![]()