Meyers Konversations-Lexikon, 1875
Das eigentliche China umfasst den südöstlichen, im N. von der großen Mauer eingeschlossenen Teil des gesamten chinesischen Reichs, der sich östlich von den Alpen Tibets zwischen dem südlichen Abfall der mongolischen Hochebene im N. und den Grenzen Hinterindiens im S. bis an das Meer im O. und S. ausdehnt und ein gegliedertes, aber von Natur im ganzen geschlossenes Ganzes bildet. Hierzu kommen noch zwei weitere Stücke Landes, die, teils im S. der Mandschurei und am Südrande des mongolischen Hochlandes (jenseits der Chinesischen Mauer) gelegen, teils keilförmig in die westlichen Nebenländer hineingreifend, von der Regierung dem unmittelbar regierten Reichsgebiet einverleibt wurden, sowie außerdem auch die beiden Inseln Hainan und Formosa. Die Landmasse des eigentlichen China, abgesehen von jenem keilförmigen Anhängsel, hat demnach ihre Ausdehnung zwischen 20° und 41° nördl. Br. und zwischen 98° und :25° östl. L. v. Gr.; sie ist von N. nach S. wie von O. nach W. etwa 2200 Kilometer lang und umfasst und 3,309,000 Quadratkilometer (60,100 QM., die spezieller sein wollenden Angaben schwanken zwischen 10,050 und 61,200), mit Einschluss der erwähnten Anhängsel und der Inseln Hainan und Formosa a. 4,020,000 Quadratkilometer (73,000 OM.).
Nach der politischen und administrativen Einteilung zerfällt China in 18 Provinzen,
im S.: Jünnan, Kuangsi, Kuangtung und Fukian;
im O.: Tschekiang, Nganhoei, Kiangsu, Schantung;
im N.: Petscheli, Schansi, Schensi, Kansu;
im W.: Ssetschuan;
in der Mitte:Kueitscheu Hunan, Kuangfi, Hupeh und Honan.
Die kleinste dieser Provinzen ist Tschekiang mit 101,300 Quadratkilometern
(1840 QM.), ungefähr so groß wie Bayern, Württemberg und Hessen, die
größte, an Umfang die österreichische Monarchie übertreffend, Kansu mit 674,900
Quadratkilometern (12,260 QM.). ![]()