3. August 1898

Bischof Anzer kam bei uns an. Er erzählte uns, dass im Auswärtigen Amt noch lange nach der Besetzung Kiautschous, bis in den Dezember hinein, der Wunsch bestanden hätte, aus Kiautschou wieder herauszugehen und alles aufzugeben.

Der Bischof meinte, es sei nur S. M. zu danken, dass aus der Sache etwas geworden sei. Dem entspricht ja auch, was Prinz Heinrich erzählte, und sehr merkwürdig ist nur, dass Mumm uns diesen Winter schrieb, das Auswärtige Amt sei stramm gewesen, und an Allerhöchster Stelle sei man schwankend geworden.

Das muss Holsteinsche Geschichtsschreibung sein und erinnert sehr daran, wie Holstein Edmund sagte, wir könnten nie in Ägypten antienglisch auftreten, denn es sei auf S. M. kein Verlass!

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