2. April 1898

Chang yin huan hatte Edmund sagen lassen, dass die Verhandlungen über den Empfang des Prinzen Heinrich viel leichter gehen würden, wenn Edmund einmal den alten Li hung chang in seiner Wohnung besuchen würde. So ging denn Edmund hin bei einem bitterkalten Staubsturm.

Der Prinz wird seinen Besuch in Wau schau schau dem Kaiser machen, der ihn stehend empfängt und ihm dann einen Platz zum Sitzen neben sich anweist. Dagegen haben die Chinesen stipuliert, der Prinz solle dem Kaiser nicht zuerst die Hand reichen, sondern abwarten, ob er es täte, weil Handschütteln eine in China nicht übliche Grußart sei.

Den Chinesen ist einesteils lieb, dass der Besuch in Wau schau schau stattfinden soll, weil dort alles gut gehalten wird, während das Stadtpalais sehr delabriert ist, andrerseits meinten sie, Wau schau schau gehöre der Kaiserin-Exregentin, die vielleicht Schwierigkeiten machen könnte.

Als aber die Möglichkeit besprochen wurde, den Besuch in der Stadt zu machen, sagten die Chinesen gleich selbst, in der gewöhnlichen Gesandten-Audienzhalle könne der Prinz den Kaiser nicht besuchen, sondern er müsse in sein Studierzimmer kommen, das sei aber so ein heiliger Raum, dass nur der Prinz ganz allein dahinein dürfe.

Darauf ging Edmund natürlich nicht ein. So wird es wohl bei Wau schau schau bleiben, und dem Prinzen wird ein Pavillon angewiesen, wo der Kaiser ihm auch den Gegenbesuch macht.

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