28. Februar 1897

Da der Brief des Ching hsin nicht eine eigentliche Entschuldigung enthält, hat Edmund nochmals an das Tsungli Yamen geschrieben, er verlange Chings persönliches Erscheinen und seine Ab­bitte. Gerard und Pawlow sind eifrig dabei, den Chinesen Nachgiebig­keit zu raten, weil sie fürchten, dass Edmund aus der Angelegenheit Vorteile ziehen könnte. Edmund sprach mit Pawlow über die Flottenstationsfrage, der ihm sagte, von Russland hätten wir am wenigsten Opposition zu fürchten, aber es würde doch schwer zu erreichen sein, denn selbst kleine Länder, wie Holland, würden Gegenkonzessionen verlangen. Das Telegramm Herrn von Holsteins, wodurch er Edmund vor einigen Monaten in vollster Präparation aufgehalten hat und in welchem er sagte, es lägen Nachrichten vor, wenn wir hier ein Ge­ringes nähmen, dass Russland gleich ein Großes fordern würde, erweist sich also als ein bloßes Resultat seiner Ängstlichkeit und Nervosität, denn es ist seitdem im Gegenteil bekannt geworden, dass der Zar Li hung chang das Versprechen gegeben hat, keine Länderabtretungen zu ver­langen, sondern sich mit der Bahn durch die Chinesische Mandschurei zu begnügen. Von der Nervosität Herrn von Holsteins aber wird Deutschland practically regiert! Das ist die eigentliche verantwortungs­lose Nebenregierung.

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