Han Fei 韓非 (~ -233) 


 

Leben: Han Fei war der einzige unter den großen klassischen Philosophen, der dem Hochadel entstammte. Die meisten anderen gehörten dem niederen Adel an, d. h. sie stammten von jüngeren Söhnen ab. Ihre Familien waren oft verarmt. Dies ermöglichte ihnen Mobilität, die weder die armen, ungebildeten Bauern hatten, noch die Angehörigen der Fürstenhäuser, welche ihrem Land Loyalität schuldeten. Han Fei hätte also nicht ohne weiteres die Herrscher anderer Reiche als seines eigenen, Han 韓 , beraten können. 

Da er einen Sprachfehler hatte, konzentrierte er sich auf das Schreiben. Er studierte bei dem Konfuzianer Xunzi und entwickelte dessen Gedanken über die Regierung mit Hilfe des Gesetzes weiter. Es gelang ihm nicht, den König von Han zu überzeugen. Dies frustrierte ihn sehr. 

Der König von Qin 秦 und spätere Erste Kaiser gelangte in den Besitz von zweien seiner Texte, "Einsame Empörung" 孤憤 und "Fünf Ungeziefer" 五蠹, und wollte ihn darauf hin unbedingt kennen lernen. 233 v. Chr. ging Han Fei als Abgesandter von Han nach Qin. Er war dem Fürsten sympathisch, erlag aber kurz darauf einer Intrige seines ehemaligen Studienkollegen des Qin-Kanzlers Li Si 李斯, der seine Rivalität bei Hof fürchtete.

Werk: Das Buch Hanfeizi 韓非子 ist das Hauptwerk des Legalismus. Es hat 55 Kapitel. Manche wirken taoistisch, andere befassen sich mit Problemen des Regierens. Mehrfach werden Fehlerlisten angeführt, manchmal Grundtechniken, etwa "Zwei Griffe" 二柄 (Belohnung und Bestrafung als Schlüssel zur Wahrung der Macht).

Die menschliche Natur ist schlecht und kann auch durch Erziehung nicht entscheidend verbessert werden. Die Konfuzianer liegen mit ihrer Idealisierung der Alten falsch und verlieren sich in fruchtloser Diskussion. Je mehr Menschen studieren, desto weniger werden Ackerbau betreiben und so zum Reichtum des Staates beitragen. Gelehrte sollten zu sinnvollerer Arbeit eingesetzt werden. 

In der Regierung müssen vor allem diese drei Aspekte richtig gehandhabt werden: 

Han Fei bei Wikipedia

Chinesischer und englischer Text des Hanfeizi