µ  Konsulatspass

Eugen Wolf, 1897

[...] Natürlich musste ich auch einen neuen Konsulatspass haben. Wie bockbeinig in dieser Beziehung die chinesischen Behörden waren, ersieht man aus nachstehender Zuschrift des Vizekonsuls Johann Thyen, an mich aus Hankow vom 9. März 1897, also lautend: 

Lieber Herr Wolf! 

Ich bin vom Generalkonsul Stuebel ersucht, Ihnen einen Konsulatspass auszustellen und durch den Vizekönig nachsenden zu lassen. Letzterer weigert sich natürlich, dies zu tun, und somit versuche ich, den Pass per Post durch den Taotai zu senden. Wenn möglich, teilen Sie mir bitte mit, ob Sie ihn empfangen haben. 

Erst am 17. März, als ich bereits 9 Tage vor Tschang-scha in Hu-Nan lag, wurde mir der Pass durch einen Kuli vom Kaiserlich deutschen Vizekonsulat ausgehändigt; der Pass war auf Aufforderung des Generalkonsuls in Schanghai endlich ausgestellt. Da der Vizekönig sich weigerte, ihn nachzusenden, musste das Konsulat einen kleinen Dampfer, ferner ein Segelboot chartern, ein Spaß, der mich ungefähr 300 Mark kostete. 

Am 8. März 1897 war ich vor Tschang-scha, einer Stadt, die bisher noch nie der Fuß eines Europäers betreten hatte.