7. April 1899

Um drei Uhr nachmittags an der Reede von Tsingtau, schon von weitem hatten wir die deutsche Flagge wehen sehen. Prinz Heinrich winkte uns von der „Deutschland" und kam dann gleich in seiner Pinasse angefahren, reizend frisch und liebenswürdig, und brachte uns an Land. An der langen Landungsbrücke, die ich am 10. Oktober 1897 gezeichnet, empfing uns Gouverneur Jäschke, und dann wurden wir gleich auf den Poloplatz gebracht, wo die Prinzess sich befand. Sie gefällt sehr durch ihren so sehr gewinnenden Ausdruck und die große Einfachheit ihres Wesens. Wir lernten dort gleich ein gut Teil der Tsingtauer Welt kennen, in der man sich durch die vielen Offiziere wie zu Hause vorkommt. Sehr nett war es, Falkenhayns wieder zu treffen. Vom Poloplatz gingen wir durch die Stadt Tsingtau, deren Straßen und Läden alle deutsche Namen tragen und etwas an die Ausstellung Alt-Berlin erinnern, zum Gouvernements-Yamen, in dem damals General Chang hauste. Der chinesische Charakter ist ganz beibehalten, aber es herrscht peinliche Sauberkeit und es brennt elektrisches Licht.

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