2. April 1899

Ostersonntag. Ich ließ mich in den Petang tragen zum Gottesdienst, den ich nun schon zum drittenmal dort höre. Sehr lächerlich waren mir nur die guten Pichons am Ehrenplatz in verstaubten Reitanzügen, vor denen Monseigneur Favier bei der Prozession zweimal eine tiefe Verbeugung machte. Die katholische Kirche Salaam machend vor dem Vertreter der französischen Republik, der selbst, libre penseur, mit einer Protestantin verheiratet ist, hat mir immer etwas unwiderstehlich Komisches! Nachher alle zum Tee bei père Favier und allgemeines Klagen über Peking, und doch, wie glücklich könnten Menschen hier sein, die sich sehr lieb hätten. Man hätte so alle Zeit für einander und würde durch nichts abgezogen.

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