24. Februar 1899

Wir machten mit Lichnowsky einen Ritt, um ihm die Stadt und Tempel zu zeigen. In einem Tempelhof fanden wir eine Menge Kamele, auf denen mongolische Wallfahrer gekommen waren, um die großen Bronzelöwen angebunden, die den Tempeleingang bewachen. Das war ein entzückend malerisches Bild mit den vielen Mongolen in ihren zottigen Pelzmützen und ihren gelben und terrakotta-farbenen Röcken. Im Tempel selbst opferte gerade ein mongolischer Fürst dem Buddha. Er hatte eine Masse Leute mit sich und seine Frau, die einen ganz fabelhaften Schmuck aus Silber, Korallen und Türkisen auf dem Kopf und um den Hals trug. Es war ein Vergnügen zu sehen, wie sehr sich Lichnowsky für alles interessiert, und mit jemand zu sprechen, bei dem man sicher ist, verstanden zu werden und dem Vorurteile und Banalitäten fremd sind.

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