14. Juni 1898

Sehr krank geworden an Dysenterie und Fieber. Entsetzlich gelitten und mich dabei so schrecklich unglücklich und verlassen gefühlt und mich so unbeschreiblich gesehnt nach einem bisschen Heimat.

Im Fieber sah ich immer all die wohlbekannten Ecken von Buckow und Grossen vor mir! Wie schön muss es jetzt dort sein, und es ist mir alles verloren!

Dr. Velde war ausgezeichnet, aber auch ein Arzt kann wenig tun, wenn es dem Kranken ganz einerlei ist, ob er gesund wird. Die beste Arznei ist doch die Lust zu leben.

Sobald ich ein bisschen wohler war, fingen gleich die Mühen und Nöte wieder an, und niemand, der mir dabei hülfe oder auch nur ein ermunterndes Wort für mich hätte. Während meiner ganzen Krankheit eine maßlose Hitze, die schon genügt, um elend zu machen.

Edmund dadurch sehr irritabel und dabei sehr beschäftigt mit der Bahn Tientsin—Ching-kiang, die die Deutsch-Asiatische Bank bauen will. Um Urlaub geschrieben.

Index