10. März 1898

Herr von Bülow telegraphierte:

„Bitte Ihr Original­exemplar nebst einer vollständigen Abschrift einzureichen."

Das war alles, nach viermonatiger Arbeit! Nicht einmal ein „Danke".

Aus Hongkong erhielt Edmund die Nachricht, dass Prinz Heinrich dort angekommen sei. Wegen Maschinenreparatur müsse die „Deutschland" vier Wochen dort bleiben; ob Bedenken vorhanden gegen einen Ausflug des Prinzen nach Kanton. Da ist nun der Prinz schon in China, und vom Auswärtigen Amt liegt nicht ein Wort der Instruktion vor, dass er überhaupt kommt und was für ein Empfang zu verlangen ist.

Eugen Wolf, der hier im Hotel Tallien sitzt, märchenhafte Nachrichten fabrizierend, drückte sein Erstaunen aus, dass für Edmund noch immer keine Anerkennung eingetroffen ist.

Edmund zeigte mir ein Exemplar des Vertrags, und es freute mich, seinen Namen darauf zu sehen. Der Vertrag ist in gelbe Seide eingebunden und liegt zwischen zwei mit gelbem Brokat bezogenen Tafeln, die selbst wieder in einem gelben Brokatkasten ruhen, wie sie benutzt werden für alle Akten, die dem Kaiser von China vorgelegt werden.

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