3. Februar 1898

Abends bekamen wir einen sehr interessanten Brief von Goltz aus Kiautschou. Er ist zur Dienstleistung beim Prinzen Heinrich kommandiert. Das erfährt nun Edmund so beiläufig. Vom Auswärtigen Amt hat er keine Silbe der Mitteilung erhalten. Ein Depeschenkasten kam an, der kein Metallogramm und eigentlich gar nichts enthielt. Es ist eine sehr kränkende Behandlung. Durch das Auswärtige Amt hat Edmund noch nie ein Wort erfahren, dass der Prinz hier herauskommt, geschweige denn, ob er nach Peking kommt und was in solchem Fall an Empfang durchgesetzt werden soll. Jetzt lesen wir in chinesischen Zeitungen, dass die Chinesen ihn in Shanghai von einem ehemaligen Tao tai begrüßen lassen wollen, und Edmund muss in der Sache hier Schritte ergreifen, ohne ein Wort der Instruktion von zu Hause.

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