2. November 1897

Ich wollte morgens in das italienische Kloster, meine Chaircoolies verstanden dies aber nicht und schleppten mich statt dessen anderthalb Stunden in der Chinesenstadt herum. Ich habe selten malerischere Bilder gesehen, von engen überdachten Straßen, in denen die Menge goldener Schilder einen förmlich metallisch schillernden Schein hervorriefen. Dazu das Gewühl von Menschen und die Mannigfaltigkeit der Läden. Es war aber doch ein solches Treiben, und die Menge drängte sich so um mich, dass ich sehr froh war, als es mir endlich gelang, die coolies nach Hause zu dirigieren. Dort war ein von Rotenhan [Wolfram, Freiherr von Rotenhan, Unterstaatssekretär im Auswärtigen Amt] unterzeichnetes Telegramm eingegangen, Edmund solle Satisfaktionsforderungen mit Admiral vereinbaren, falls aber militärisches Eingreifen nötig würde, nach Berlin drahten. Edmund war sehr befriedigt, weil dies etwas Spielraum lässt.

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