24. Oktober 1897

Erster Tag unsrer Yangtse-Fahrt. Mit uns sind Herr von Ammon, Herr von Teichmann und Herr Krebs. Der Fluss ist anfänglich enorm breit, so dass man die flachen Ufer kaum sieht. Allmählich heben sich einige Hügelzüge aus der Ebene und bei Kiang yin hatten wir einen hübschen Blick, den ich skizzierte. Nachmittags kamen wir an großen Überschwemmungsgebieten vorbei und end­losen zirka 20 Fuß hohen Schilfwiesen. Kleine Creeks, an denen Bäume stehen, mit grauen Hütten, führen malerische Dschunken landeinwärts. An einem derartigen Creek hielten wir, um chinesische Passagiere aus einem großen flachen Boot aufzunehmen. Bei Sonnenuntergang war die Landschaft besonders schön. Violette Bergzüge im Hintergrund, davor Bäume und riesige Schiffe, die aus dem Wasser hervorragten, und Züge wilder Enten, die über den goldroten Fluten hinziehen, und sich scharf widerspiegeln. Das ganze Land ist durchzogen von Wasserflächen, die bei der untergehenden Sonne golden glitzern.

Index