27. April 1897

Den Morgen waren Kuriohändler in Massen vor unserm Haus versammelt und es entstand eine wahre Börse um die vier Herren. Abends gaben wir ein großes Diner für den neuangekommenen österreichischen Gesandten, Baron Czikann, den ich in Berlin bei Eperjessys Hochzeit vor 16 Jahren kennengelernt hatte. Er scheint noch in den Flitterwochen des Gesandtendaseins sich zu befinden und dadurch die Schrecknisse Pekings zu übersehen, spricht von seinem künftigen Gesandtschaftspalais mit griechischer Fassade, und das allein beweist ja, welchen Illusionen er sich hingibt. Zehn Offiziere und ebensoviel Matrosen sind mit ihm heraufgekommen und werden hier abwarten, bis er seine Audienz gehabt hat. Diese neue Gesandtschaft soll hier entschieden mit einem gewissen Trara installiert werden, ich fürchte nur, auf die chinesische Dickfelligkeit macht nichts einen Eindruck.

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