27. Februar 1897

Statt der Entschuldigung kam ein unpassender Brief des Tsungli Yamen, Edmund sei den falschen Weg gegangen, und da sei es sehr natürlich gewesen, dass Ching hsin ihn gezogen habe. Außerdem kam ein Sekretär des Yamen, um Edmund zu bitten, doch zu dem Lunch zu kommen, den er sehr kurz abfertigte und erklärte, er verlange Entschuldigungen. Bald darauf kam der alte Denby, den die Chinesen gestern Abend bewogen haben, Frieden zu stiften, allerdings on the understanding, dass Ching hsin einen Entschuldigungsbrief schriebe. Der alte Denby ist leider halb verchinest und gehört einer Schule an, für die wir Neuen kein Verständnis mehr haben. Er stammt aus der Zeit, wo die Gesandten hier mühsam erreicht hatten, überhaupt empfangen zu werden, und stolz auf diesen Lorbeeren ruhten, sich gegenseitig einredeten, China sei ein großes Reich mit einem wirklichen Hof, und sie seien wirklich Gesandte an einem Posten wie jeder euro­päische. Sie schraubten vor sich selbst den Posten in die Höhe, um sich selbst wichtiger und größer zu erscheinen und sich nicht eingestehen zu müssen, bei welchen Barbaren sie eigentlich akkreditiert wären. Die jetzigen neuen Gesandten stammen aus einer neuen, mehr die Reali­tät sehenden Zeit, und sie lassen sich nicht mehr durch China impo­nieren. Es war sehr kurios, wie der alte Denby immer wieder auf das Protokoll der früheren Audienzen zurückkam und eigentlich der Advo­kat der Chinesen war. Edmund blieb aber dabei, dass er ohne genügende Entschuldigungen zu dem Lunch auf dem Tsungli Yamen nicht erscheinen werde. Nun saßen wir wartend, und vor der Tür standen die Sänften für alle Herren bereit. Als aber bis 12 Uhr 15 keine Ent­schuldigung gekommen war, wurden die Sänften abbestellt, und wir luden alle Herren der Gesandtschaft zu unserm Lunch ein. Während des Frühstücks kamen noch ein paar Boten des Tsungli, Edmund möchte doch kommen, die natürlich abgewiesen wurden. Endlich um 2 Uhr 15, als wir von unserm Lunch aufstanden, kam ein Brief von Ching hsin, der sagte, er sei zerknirscht, aber das Wort Entschuldi­gung nicht enthielt. Unter allen Umständen aber fand Edmund, dass dies nicht mehr der Moment war, um nun noch zu dem Bankett zu gehen. Während des ganzen Nachmittags hatten wir nun Visiten von allen Herren, die von dem Bankett zurückkamen. Bis um 1/2 3 Uhr hatte man dort auf Edmund gewartet, z. T. durch Schuld des alte» Denby, der immer noch dachte, Edmund würde noch kommen, und nicht den nötigen Schneid hatte, den Chinesen zu sagen, Entschuldi­gungen seien durchaus nötig. Die Chinesen sollen übrigens in a great state of mind gewesen sein, und alle Herren meinten, die Lehre sei ihnen sehr gesund gewesen.

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