17. August 1896

Drei entsetzliche Tage, während der man voller Verzweiflung von einem Ende zum ändern läuft und immer wieder neue Scheußlichkeiten und Geschmacklosigkeiten entdeckt. Keine Tür schließt, keine Tapete ist auch nur erträglich, die vielen Reichsmöbel, die im Hause herumstehen, überbieten sich an Hässlichkeit. Das Ganze hat etwas Grabartiges.

Dazu bieten die einfachsten Dinge so große Schwierigkeiten. Es gibt keine Ölfarbe in Peking, keine Matten, um die grässlichen Fußböden zu bedecken, keine anständigen Tapeten. Sendungen aus Shanghai brauchen wegen der Umladungen und des Wasserstandes vier Wochen und sind furchtbar teuer.

Unter dem ganzen Gesandtschaftspersonal scheint nicht ein Mensch zu sein, von dem wirkliche Hilfe zu erwarten wäre.

Edmund und ich fragen uns immer von neuem, ob wir nicht einen wahren Wahnsinn begangen haben, diesen Posten anzunehmen, und mir ist zumute, wie ich mir denke, dass denjenigen Unglücklichen ums Herz sein muss, die sich im Rausch für die Fremdenlegion anwerben ließen! Man hofft immer, aufzuwachen und geträumt zu haben.

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