3. Juni 1896

Belowchen kam mit Güntherchen, der ganz ahnungslos heiter ist, während die beiden Großen sehr traurig waren. Am Abend zuvor waren sie beide in meinem Bett eingeschlafen, Teddie ganz verweint, während Stephaniechen so rührend brav ist und uns immer aufzuheitern sucht. Das liebe Kind! Der Abschied auf dem Lehrter Bahnhof war grässlich und nicht zum wenigsten traurig als Güntherchen rief:

„Wir sehen uns ja alle zu den großen Ferien wieder!"

Sie gingen uns alle nach, solange sie konnten. Die lieben drei Gesichtchen, wann werde ich sie wiedersehen? Gott behüte und bewahre sie!

Die Reise war heiß und rasend staubig. Einmal hielt der Zug mitten im Wald, und wir hörten den Kuckuck. Es klang so friedlich. Wer doch unter den Bäumen im kühlen Schatten ruhen könnte!

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