20. April 1896

Wir dinierten bei Mumm, wo Rotenhans Geburtstag gefeiert wurde. Dieser sagte mir, er habe unsre Peking-Idee anfangs nicht begriffen, aber für einen ehrgeizigen Menschen sei es der richtige Posten, denn man sei so unabhängig dort, und könne tun, was man wolle, weil der Posten von hier aus eben nicht zu kontrollieren sei. Er meinte, die Aufgabe würde eben sein, so zu manövrieren und zu berichten, dass man das Auswärtige Amt mit sich zöge. Als Ort muss es wohl ganz entsetzlich sein und manchmal wird man von argen misgivings erfasst; wie schön müssen doch die Leben sein, in denen das Recht immer ganz klar erscheint, — mir kommt es viel schwerer vor, das Richtige zu erkennen, als es nachher zu tun!

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